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  •   Jwan Shakh Alshabab commented on this post about 2 weeks ago
    Feldbericht über die aktuelle Gesundheitslage in Syrien – Persönlicher Besuch

    Name: Dr. Mazen Zidan
    Position: Facharzt für Innere Medizin – Mitglied der Deutschen Gesundheitsorganisation
    Besuchszeitraum: Dritte Maiwoche 2025
    Ort: Damaskus – Stadtteil Jobar und öffentliche Krankenhäuser

    Einleitung:
    Ich habe mein Heimatland Syrien nach 15 Jahren Abwesenheit aufgrund von Bürgerkrieg und Flucht wieder besucht. Der Besuch war in erster Linie familiär und humanitär motiviert. Ich konnte meine Eltern nach langer Trennung wiedersehen und die dramatischen Zustände vor Ort mit eigenen Augen erleben – insbesondere im Gesundheitswesen.

    Hintergrund zur Region:
    Ich stamme aus dem Stadtteil Jobar in Damaskus, der früher rund 400.000 Einwohner zählte. Heute ist der Stadtteil vollständig zerstört, seine Bewohner sind entweder Binnenvertriebene oder Geflüchtete im Ausland. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte diesen Stadtteil einst besucht.

    Allgemeine Lage:
    Syrien leidet unter massivem Mangel an Strom, Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung. Kinder leben auf der Straße, es gibt viele Kriegsversehrte, der Verkehr ist chaotisch – Ampeln funktionieren wegen Stromausfall nicht.

    Ziel meines Besuchs:
    Als Arzt lag mein Fokus auf dem Gesundheitswesen. Ich habe mit einem Kollegen – Professor an der Medizinischen Fakultät und Leiter der Allgemeinchirurgie eines öffentlichen Krankenhauses in Damaskus – die Situation direkt vor Ort analysiert.

    Beobachtete Probleme:

    1. Medizinische Geräte außer Betrieb:
    Ein 60-jähriger Patient mit rupturierter Appendizitis wurde verspätet operiert, da kein CT verfügbar war.
    2. Krebsbehandlung:
    Mangel an Medikamenten und funktionsunfähige Strahlentherapiegeräte.
    Berichte über betrügerische Substitution von Krebsmedikamenten durch Kochsalzlösungen.
    3. Labordiagnostik:
    Fehlende Reagenzien und Geräte zwingen Angehörige, Blutproben extern analysieren zu lassen – mit hohen Fehlerquoten. 4. Veraltete und funktionsgestörte Rettungsfahrzeuge.
    5. Engpass bei Impfstoffen und Basismedikamenten.
    6. Fehlende Ausstattung für Herzkatheter und Gefäßinterventionen – erhöhte Mortalität.
    7. Dringender Bedarf an Fortbildungen, insbesondere in Erster Hilfe.
    Vorschlag:
    Ich schlage vor, dass eine offizielle Delegation der Deutschen Gesundheitsorganisation unter finanzieller Unterstützung und in Absprache mit lokalen Stellen eine Evaluierungsmission in Syrien durchführt. Ziel ist eine umfassende Bestandsaufnahme des Gesundheitssektors und die Ausarbeitung eines nachhaltigen Unterstützungsplans.

    Schlusswort:
    Dieser Bericht basiert auf direkter Beobachtung und richtet sich an alle, die sich für eine menschliche und gesundheitliche Zukunft Syriens engagieren möchten.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Dr. Mazen Zidan


    • Tatsächlich hast du recht – ich war im gleichen Zeitraum in Syrien und habe festgestellt, dass das Land völlig am Boden liegt und in allen BereichenTatsächlich hast du recht – ich war im gleichen Zeitraum in Syrien und habe festgestellt, dass das Land völlig am Boden liegt und in allen Bereichen Hilfe braucht, insbesondere im medizinischen, psychologischen und sozialen Bereich.
      Deshalb ist es sinnvoll, über Entwicklungsprojekte vor allem im medizinischen Bereich nachzudenken – an erster Stelle – sowie in den psychologischen, sozialen und dienstleistungsbezogenen Bereichen.
      Die Sanktionen waren bislang ein großes Hindernis für humanitäre Projekte in Syrien, aber jetzt wurden sie von den Vereinigten Staaten von Amerika und der Europäischen Union aufgehoben.
      Deshalb lasst uns Syrien helfen – das Land braucht wirklich dringend Unterstützung.
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